Die Baubranche konnte sich zu Jahresbeginn erneut über florierende Geschäfte freuen und erlebte einen weiteren Immobilienboom. Bei den Neuaufträgen erlebten die Unternehmen den stärksten jemals registrierten Januar. Aktuell sind die Auswirkungen der Corona-Krise noch nicht absehbar. Es wird jedoch vermutet, dass der Fachkräftemangel gelindert wird.
Im Januar stiegen die Auftragseingänge (bereinigt um den Effekt von Kalendertagen und Preisänderungen) um satte 6,3% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Das Bauhauptgewerbe hat mit rund 6,4 Milliarden Euro das beste je gemessene Neugeschäft in einem Januar erzielt.
Nachfrage wird durch das milde Wetter sowie durch Infrastruktur-Programme gesteigert
Durch das milde Wetter konnten viele Arbeiten auch im Winter erledigt werden. Zudem profitiert die Baubranche seit Jahren vom starken Wohnungsbau und höheren Investitionen von Unternehmen sowie der öffentlichen Hand in die Infrastruktur. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) ebenso wie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau).
Verschärfte Hygienemaßnahmen auf Baustellen
Damit auf den Baustellen weiter gearbeitet werden kann, hat die Baubranche jüngst im Bezug auf die Corona-Krise erklärt, dass man verschärfte Hygienemaßnahmen einführt. Bei manchen großen Unternehmen fehlten wegen der Pandemie aber ausländische Fachkräfte, so der Branchenverband ZDB.
Kurzarbeitergeld auch für Minijobber
Die IG Bau hat zudem von der Bundesregierung gefordert, auch Minijobbern in der Corona-Krise Zugang zu Kurzarbeitergeld zu gewähren. Vor allem hat die Gewerkschaft die rund 200.000 geringfügig Beschäftigten in der Gebäudereinigung im Blick. Gleichzeitig verlangt die IG Bau, das Kurzarbeitergeld auf 90 Prozent zu erhöhen. Aktuell liegt der Satz bei 60 Prozent beziehungsweise 67 Prozent für Eltern. Auch die Arbeitgeber sollen durch großzügigere Zahlungen für höhere Hilfsleistungen sorgen, wünscht die IG Bau.